| Jonas Bubenhofer |
Die öffentliche Diskussion über die Zukunft unserer Mobilität ist nach wie vor stark von der Hoffnung geprägt, dass mit technologischer Innovation heutige Probleme gelöst werden können. Dieser Wunsch spiegelt sich insbesondere im Elektro-Auto, mit dem endlich die ökologischen und energetischen Defizite des motorisierten Individualverkehrs behoben werden sollen.
In dieser Diskussion wird aber völlig vergessen, dass die Effizienz von Verkehrsarten sich nicht nur bei der Energie und den Schadstoffen zeigt, sondern auch in der Kapazität und im Flächenbedarf. Vor dem Hintergrund der Innenentwicklung und Verdichtung unserer Siedlungen ist es klar, dass die Verkehrsarten auch auf Flächeneffizienz getrimmt werden müssen.
Flächen- oder raumeffiziente Verkehrsmittel sind solche, die pro Person so wenig Quadratmeter wie möglich besetzen. Die sehr schön dokumentierte Untersuchung von Martin Randelhoff (Vergleich unterschiedlicher Flächeninanspruchnahmen nach Verkehrsarten pro Person) zeigt, welche Verkehrsmittel in dichten Siedlungsstrukturen effizient sind:
Abb. 1: Flächeninanspruchnahme unterschiedlicher Verkehrsmittel (Quelle: www.zukunft-mobilitaet.net)
Die Untersuchung zeigt: Der MIV-Verkehr benötigt mit Abstand die grössten Flächen, der Fuss- und Veloverkehr ist am flächeneffizientesten. Der öffentliche Verkehr benötigt zwar ebenfalls relativ grosse Flächen, ist aber aufgrund der hohen Massenleistungsfähigkeit und Fahrzeugkapazität auch bei einer Auslastung von nur 20 % vergleichsweise effizient. Steigt die Auslastung auf 80 Prozent oder höher, ist der ÖV mit Abstand das flächeneffizienteste Verkehrsmittel.
Wollen wir unsere Verkehrsinfrastruktur auf Effizienz und mit ökonomischer Vernunft betreiben, ist klar, dass es in dichten, urbanen Gebieten eine Flächenumverteilung hin zu den flächeneffizienten Verkehrsmitteln, sprich Fuss- Velo und öffentlichen Verkehr braucht.