| Jonas Bubenhofer |
Update 2022 Im Rahmen des Forschungsprojekts SVI 2019/007 Methoden zur analytischen Ermittlung von streckenbezogenen Fussverkehrsmengen konnte ich die Methodik weiterentwickeln. Damit stehen der Öffentlichkeit zum ersten Mal Belastungspläne des Fussverkehrs für das gesamte Siedlungsgebiet der Schweiz zur Verfügung. Die Daten können auf map.metron.ch aufgerufen werden. |
Fussverkehr als Fundament der Mobilität gestalten
Der Fussverkehr ist die grundlegendste Mobilitätsform, sowohl als eigenständige Mobilitätsform wie auch in seiner Bedeutung als «Zubringer» zu weiteren Verkehrsmitteln. Der Fussverkehr stellt auch diejenige Fortbewegungsart dar, die grundsätzlich allen offen steht und damit das Potenzial hat, allen den Zugang zu selbständiger Mobilität und freier Bewegung zu ermöglichen. Zu Fuss zu gehen ist in dichten Räumen zudem bezüglich Kapazität und Flächenbedarf am effizientesten. Der Fussverkehr muss damit als Fundament unserer Mobilität gestaltet werden.
Methodik zur Abschätzung des Fussverkehrspotenzials
Ich konnte im Auftrag des Kantons Zürich eine Methodik entwickeln, mit der für beliebige Gebiete innerhalb der Schweiz das Fussverkehrspotenzial berechnet werden kann. Eine solche Grundlage dient einerseits als Arbeitsinstrument für Fussverkehrsplanungen (Netzplanungen, Schwachstellenanalysen, Massnahmenentwicklung etc.) aber auch für die Modellierung von Entwicklungs-Szenarien oder Netzvarianten. Andererseits macht die Analyse des Fussverkehrspotenzials die Bedürfnisse des Fussverkehrs neben denjenigen der anderen Verkehrsträger besser sichtbar.
Das Fussverkehrspotenzial zeigt Gebiete mit hohem Potenzial und Wegabschnitte von hoher Relevanz
Das Fussverkehrspotenzial berechnet die geschätzte Anzahl Fusswege, die pro Gebäude zu erwarten sind und legt diese auf das Fusswegnetz um. Damit zeigen sich Abschnitte im Fusswegnetz, die für den Fussverkehr für den Alltagsverkehr von grosser Bedeutung sind.
Die Berechnung moduliert aufgrund der in Fussdistanz erreichbaren Ziele und Kennwerten des Mobilitätsverhaltens den Anteil des Fussverkehrs an allen Wegen. Je mehr Ziele, z.B. Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, Sportanlagen oder Haltestellen des öffentlichen Verkehrs auf einem mit Widerständen belegten Fusswegnetz erreichbar sind, desto mehr Fusswege werden von der Bevölkerung und Beschäftigten generiert.
Das Fussverkehrspotenzial kann auch im GIS-Browser des Kantons Zürich aufgerufen werden.